MAGAZIN-Filmkunsttheater Hamburg-Winterhude

Is anbody there?

Ein berührender und wunderschöner Film über das Alter und die Jugend mit dem großartigem Sir Michael Caine (91!) als verbitterten altem Mann im Pflegeheim und seine Freundschaft zum 11-jährigen Sohn der Heimleitungsfamilie. Eine Entdeckung erstmals im Kino. Ab 28.11. im MAGAZIN

Dieser Film zeigt, dass Michael Caine immer noch über enorme schauspielerische Fähigkeiten verfügt. Seine Darstellung von Clarence, einem pensionierten Zauberer, der am Rande der Senilität steht, ist an sich magisch. Seine Beziehung zu dem kleinen Jungen, dessen Eltern das Seniorenheim Clarence leiten, wächst nach einem erbitterten Anfang. Der vom Tod und dem Leben nach dem Tod besessene Junge beginnt, von seinem Mentor zu profitieren, der verlangt, dass er sich um das Leben und nicht um den Tod kümmert. Clarance, der seine Frau Annie verlor, als sie sich von ihm scheiden ließ, hat Schwierigkeiten, den Verlust loszuwerden, den er erlitten hat, als sie noch viel jünger waren. Der Junge führt ihn schließlich zum Grab seiner Frau, wo Clarence verrät, dass er es bereut, ihr nicht gesagt zu haben, dass es ihm leid tut, die Scheidung herbeigeführt zu haben.

Das MAGAZIN-Filmkunst­theater

Die Geschichte des MAGAZIN-Filmkunst­theaters

MAGAZIN Eingang

Das MAGAZIN befindet sich in einer heute denkmal­geschützen Wohnanlage, die damals von Fritz Schumacher als Heimstätte für einfache Arbeiter- und Rentner­familien konzipiert wurde. Die Anlage, zwischen den Straßen Kroch­mannstraße und Ohlsdorfer Straße gelegen, umfasst ca. 470 kleine Wohnungen und einen Saalbau im Inneren der Garten­hofanlage. Dieser Saalbau war ursprünglich als Speise- und Veranstal­tungssaal mit Bühne und Orchester­graben für die Bewohner errichtet worden und wurde als solcher bis Anfang der 40er Jahre genutzt.

Ende des Jahres 1937 zogen die „Winterhuder Lichtspiele“ unter der Direktion der Herren Pfäffle & Stauffenberg in den Saal und etablierten sich hier wegen des anspruchsvollen Spielplanes als sehr geschätztes und anerkanntes Filmkunst­theater. Nach Zwangspausen während des Krieges, den die Wohnanlage weitgehend unbeschadet überstand, waren die „Winterhuder Lichtspiele“ nach dem Krieg das erste Filmtheater, das ob seines anspruchs­vollen Programms eine Lizenz zur öffentlichen Vorführung von Filmen in der damaligen britischen Besatzungszone erhielt.


Pfäffle und Stauffenberg betrieben das Filmtheater bis in die frühen 60er Jahre mit Erfolg und weiter Anerkennung. Aus Altersgründen übergaben sie das Kino dann an einen neuen Betreiber, Horst Kretzer, der mehrere Bezirkskinos in der Stadt betrieb. Hierzu zählten u.a. die Eidelstedter Lichtspiele und die TINA-Kinos in Farmsen und Berne. Ende der 60er Jahre kam das Fernsehen in breiter Front in die Wohnzimmer der Deutschen und das große Kinosterben begann. Horst Kretzer versuchte noch, seine Kinos wie die anderen Betreiber auch mit Lederhosen- und bayerischen Heimat­schmonzetten über Wasser zu halten, musste dann aber im Dezember 1973 endgültig das Licht der Projektoren abschalten.

Durch die für ein Kino eigentlich unglaublich schlechte Lage mitten in einem Wohngebiet ohne gute Verkehrs­anbindung und Parkraum, war der Saal schlecht als Supermarkt, so wie es fast allen anderen Kinos erging, weiter zu nutzen. Hier bot sich daraus eine einmalige Chance. 1974 übernahm Gerd Fölster das Kino und führte es, seit 1975 zusammen mit Arndt Eggers, als MAGAZIN zu einem der ersten und erfolg­reichsten Programmkinos der Republik. Hier erlebten Film­klassiker wie die „Rocky Horror Picture Show“ und Scorceses „Mean Streets“ ihre deutsche Erstaufführung, als noch keiner an diese Streifen glaubte. Die „Heinz Erhardt“-Filme und „Raum­patrouille Orion“ erlebten im MAGAZIN ihre Wiedergeburt und zogen von hier aus durch die Programmkinos der anderen Städte. Double Features und lange Filmnächte wurden im MAGAZIN entwickelt und bereicherten lange Zeit das Angebot vieler Programmkinos.

Heute ist das MAGAZIN in Hamburg das älteste, noch erhaltene und durchgehend bespielte Traditionskino.

Soweit ein bisschen Historie. Zwischen­zeitlich sind die klassischen Programmkinos ausgestorben. Die heutige Kino­landschaft zeichnet sich durch Multiplexe, sog. „Arthouses“ und wenige Einzeltheater mit einem sehr eigenen Profil aus.

Zu letzteren zählt das MAGAZIN Filmkunst­theater.

Das MAGAZIN sollte 1997, da das Aus (des ebenfalls von Fölster & Eggers betriebenen Schwester­theaters) der alten KORALLE in Volksdorf wegen Umbau bevorstand und ein einziges Einzeltheater wirtschaftlich kaum noch Sinn machte, ebenfalls endgültig geschlossen werden. Die bisherige Betreiber­gesellschaft Fölster & Eggers wurde aufgelöst, und Arndt Eggers betreibt seitdem das MAGAZIN alleine weiter.

Seit mehr als 80 Jahren ist ein Kino an diesem Standort, davon nun seit 50 Jahren als MAGAZIN. Das MAGAZIN betrachtet sich heute als Filmkunst­theater mit einem Programm gehobenen Anspruchs, ohne die Arroganz zu besitzen, gute Mainstream­komödien oder sonstige Filmerfolge seinem Publikum zensorisch vorzuenthalten. Bereichert wird das ohnehin schon sehr vielfältige Programm­angebot z.B. durch Lesungen, Live-Konzerte, sowie das seit über 30 Jahren statt­findende KiTa-Kino in den Ferien, das von Kinder­gruppen aus dem Großraum Hamburg und dem Umland regelmäßig besucht wird. Hier ist das MAGAZIN das einzige Filmtheater in Deutschland, das ein derartiges Angebot macht!

Seit 2003 wurde auch das Angebot an Infotainment in Form der sonntäg­lichen Dokumentar­filmreihe deutlich ausgebaut. Zu erwähnen sind hier die beliebten Multi-Media-Vorträge in Zusammenarbeit mit den Film & Fernsehmuseum Hamburg, historische Hamburg-Filme, Biographien, Litereraturverfilmungen, u.a.m. Außerdem gibt’s regelmäßig und ganzjährig sonntags um 11.00 Uhr Matineen, jeden Di. und Do. um 16.00 „Kaffeeklatsch“ mit gratis Kaffee + Gebäck.

Ein weiteres regelmäßiges Events ist der Silvester­abend mit Film­klassikern der 30er-60er-Jahre mit Sekt und Glühwein für alle Gäste. Diese Veran­staltungen haben schon lange Kultcharakter für die Besucher.

2013 war endgültig das Ende der analogen Film­produktion gekommen. Die Zeit des Film­streifens und der Filmrollen sollten nun der Vergangen­heit angehören. Das hieß auch fürs MAGAZIN „Ohne Filmrollen kein Kino mehr“! Also musste die ganze, völlig intakte und gepflegte Filmvor­führanlage durch eine hochmoderne, digitale Projektion ersetzt werden. Hierfür wurde es auch nötig, die noch aus der „Kaiserzeit“ stammende, gesamte elektrische Hausanlage zu erneuern. Eine sechs­stellige Summe wurde in Bild- und Tontechnik, sowie Hauselektrik investiert. Hierbei wurde ganz bewusst auf Qualität geachtet und auf die Installation der überall weit verbreiteten und effekt­heischenden Zeiter­scheinung der 3D-Illusion verzichtet.

MAGAZIN Foyer

Die Besucher schätzen die Kombination aus klassischem, großen Kinosaal, moderner Technik, ansprechendem Ambiente mit dem Charme der vergangenen Kinozeit und einem vielfältigen und anspruchs­vollen Filmangebot. High-Tech-Ambiente, Chrom und Popcorn sind hier nicht gewünscht.

Im Sommer 2007 hat sich ein Förderverein „MAGAZIN Filmkunst und Kultur in Winterhude e.V.“ gegründet, welcher zwischenzeitlich als gemeinnützig anerkannt wurde und sich für den lang­fristigen Erhalt dieser traditions­reichen Kultur- und Kommunikations­stätte in Winterhude einsetzt.


Informationen und Beitritts­formulare bitte anfordern bei:

MAGAZIN Filmkunst und Kultur in Winterhude e.V.
c/o Frau Erika Mielke
Telefon und Fax: 040 - 643 60 02

Melden Sie sich kostenlos an und Sie erhalten das aktuelle Programm monatlich bequem per E-Mail! Mit dem Klick auf den „Eintragen“-Button erklären Sie sich mit unserer Datenschutzerklärung einverstanden und stimmen der Zusendung des Programms sowie von Informationen über Sonderreihen und Sonderveranstaltungen zu.

Ihre Cookie-Einstellungen

Hinweis: Sie können Ihre Cookie-Einstellungen jederzeit auf unserer Seite Datenschutzerklärung ändern.